Gehörn
Bei den Gämsen haben Bock und Geiss Hörner, welche permanent wachsen.
Die der Geissen sind leicht dünner und weniger stark gekrümmt wie jene der Böcke, deren Spitzen in den Nacken zeigen.
Dies ist eines der Unterscheidungsmerkmale der Geschlechter.
Anhand der «Jahresringe» kann man das Alter gut bestimmen.
Lebensraum/Lebensweise
Gämsen sind wie das Steinwild enorm anpassungsfähig.
Ihr Lebensraum erstreckt sich über den ganzen Alpen- und Voralpenraum.
Sie sind nicht eigentliche Hochgebirgstiere, sondern leben auch an der Waldgrenze, in alpinen Weiden, in Felsen wie auch in Bergwäldern.
Sie besitzen ausgezeichnete Kletterfähigkeiten.
Ihre Hufe sind speziell ausgestattet. Aussen haben sie harte Ränder und innen weiche, gummiartige Ballen. Damit können sie die kleinsten Felsvorsprünge nutzen.
Felsen spielen bei den Gämsen eine wichtige Rolle, denn sie sind Zufluchtsort und Ruheplatz.
Fortpflanzung
Brunftzeit: November - Januar
Setztermin: nach 23 Wochen Tragzeit, ca. Ende Mai/anfangs Juni.
Mit 3 Jahren sind die Böcke geschlechtsreif. Geissen bereits mit ca. 2.5 Jahren.
Schon kurz nach der Geburt folgt das Kitz der Mutter. Ab der 2. Lebenswoche beginnt es zu äsen, wird aber noch bis zum nächsten Winter gesäugt. Nach wenigen Wochen erkunden die Kitze bereits allein ihren Lebensraum.
Winter
Im Herbst wechselt das rotbraune Sommerfell ins Winterfell. Dieses ist längerhaarig und dunkelbraun bis schwarz mit filziger Unterwolle, welche guten Kälteschutz gibt. Zudem nimmt die dunkle Farbe aus der Sonnenstrahlung besser Wärme auf.
Im April/Mai findet jeweils der Wechsel in's Sommerfell statt.
Gämsen ernähren sich von Kräutern, Trieben, Moosen und Flechten.
Im Winter, wenn dies nur minimal vorhanden und schwer erreichbar ist, scharren sie oft den Schnee frei, um an etwas Nahrung zu gelangen.
Auch halten sie sich oft an den früh ausapernden Sonnenhängen bis in Talnähe auf.